Mal kurz die Welt retten?
Die ganze Welt zu retten ist eine große Aufgabe. Wir fangen in Villingen-Schwenningen an. „Nachhaltig leben - Zukunft gestalten“ ist eine Veranstaltungsreihe von Umweltzentrum Schwarzwald-Baar-Neckar, dem Unverpacktladen Villingen, der werkbox VS und der Volkshochschule Villingen-Schwenningen. Zehn Veranstaltungen geben praktische Handlungsanweisungen, wie z.Bsp. „Rückbau von Schottergärten“, „Lieber Reparieren statt Wegwerfen“ oder die Frage, wieso „unverpackt“ und wie kann ich meine Einkaufsgewohnheiten umstellen?
Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen sind auch auf der Homepage der beteiligten Kooperationspartner zu finden.
Interview mit Radio Neckarburg
Natur- und Umweltschutz betrifft uns alle ...
Nachruf Roland Kalb
Nachruf von Hermann Krafft für Roland Kalb, der Retter des Schwenninger Mooses
Roland Kalb ist im Alter von 91 Jahren an seinem Wohnort Kenzingen (seit 2012) im Januar gestorben. Roland Kalb war einige Jahre Mitglied des Kreistags, zeitweise Vorsitzender des BUND-Regionalverbands.
Neben und nach seiner beruflichen Laufbahn war Roland Kalb mit großer Leidenschaft für Umwelt- und Naturschutz unterwegs. 1962 begann seine Vortragstätigkeit an der Volkshochschule Schwenningen mit dem Thema: „Tiere unserer Heimat“. Sein Bestreben, Fauna und Flora zu erkunden und dieses Wissen weiterzugeben, zeichnete ihn aus. Als Moorexperte hatte er sich im Selbststudium so viel Wissen und Praxis erworben, dass er die Renaturierung des Schwenninger Mooses anstoßen konnte. Zunächst mit seinen wunder- baren, manchmal von seiner thüringischen Herkunft akzentuierten Lichtbildvorträgen, mit dem Schwenninger Moos als Leitthema. Daraus ergab sich gemeinsam mit dem Bad Dürrheimer Mineralbrunnen die Gründung des Arbeitskreises Moos und mit der von ihm angeregten, wissenschaftlichen Kooperation und Konzeption der Fachhochschule Nürtingen. Oft war er in wasserdichter Montur im Moos bei Wasserstandsmessungen und Entnahme von Wasserproben im Rahmen der Wiedervernässung und Enthurstung anzu-treffen. So wurde er zum Ideengeber und „Vater“ des Schwenninger Mooses. Darauf konnte die Bewerbung zur Landesgarten-schau erfolgreich aufbauen und schließlich das Umweltzentrum entstehen lassen, wo heute BUND und andere Umweltverbände zu Hause sind. Die Grundidee und vorbereitende Arbeiten für das BUND-Steinzeitdorf auf der Landesgartenschau sind ebenfalls Roland Kalb zu verdanken.
Sein Buch „Das Schwenninger Moos: Ein Lebensraum besonderer Art“ wurde zum Standardwerk über das Moos. Weitere Bücher folgten, u.a. über Luchs, Bär, Wolf und über das Wattenmeer. Dies zeigt die phänomenale Breite seiner Interessen und Begabungen.
Im Jahr 2011 erhielt Roland Kalb in Würdigung seiner Lebensleistung im Einsatz für Natur- und Umwelt und in der Bildungsarbeit für ein großes, heimisches Publikum die Bürgermedaille der Stadt Villingen-Schwenningen.
Seinen 80. Geburtstag haben die Naurschutzverbände mit Roland Kalb im Naturfreundehaus in der Gauchachschlucht gefeiert: Er selbst hat allen Anwesenden mit seinem bild- und erlebnisreichen Vortrag über die Wutach- und Gauchachschlucht das größte Geschenk gemacht.
Roland Kalbs Umzug erfolgte im Jahr 2012 ins Rheintal nach Kenzingen, wo er zusammen mit seiner Frau Ulrike in einem kleinen, neugebauten Reihenhaus seinen Lebensabend verbrachte, natürlich mit einem sehr artenreichen Garten. In dieser paradiesischen Umgebung fühlte er sich wohl und wollte bei seiner stark eingeschränkten Mobilität nur noch eine große Fahrt machen in das Donaudelta.
Im Friedwald bei Kenzingen hat Roland Kalb seine letzte Ruhe gefunden.
In dankbarer Erinnerung Freunde und Weggefährten von Roland Kalb
